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Kamingespräch: „Der Herbst 2015 – Versuch eines Resümees“

Zwei Jahre nach der großen Fluchtbewegung aus Syrien, Afghanistan und Nachbarländern wurde im Freundesalon Resümee gezogen: Was ist der österreichischen Bundesregierung, den humanitären Organisationen, der Zivilgesellschaft in dieser Zeit gelungen? Welche rechtlichen und demographischen Konsequenzen hatte der Fluchtherbst für unser Land? Wo lagen die Herausforderungen, was hätte vielleicht besser laufen können, und was muss in Zukunft einfach besser laufen? Und vor allem: Was können wir aus dem Herbst 2015 für unseren zukünftigen Umgang mit Flucht und Geflüchteten lernen?

Beim gemütlichen Kamingespräch wurde diesen und weiteren brennenden Fragen auf den Grund gegangen. Nach kurzen Impulsstatements konnten die Gäste bei einem Glas Wein mit folgenden Expert/innen ins Gespräch kommen:

Julia Ortner, Journalistin und Autorin von Willkommen in Österreich, einer Art Zwischenbilanz und Insiderbericht aus dem Herbst 2015. Gemeinsam mit Flüchtlingskoordinator Ferry Maier hat Julia Ortner zahlreiche Expert/innen und Protagonist/innen aus dieser Zeit interviewt und zeigt, was damals im Land passiert ist und was wir daraus lernen können.

 

Brian Schmidt, Jurist und stellvertretender Kabinettschef im Kabinett von Bundeskanzler Christian Kern. Im Herbst 2015 war er im Kabinett von Kanzleramtsminister Josef Ostermayer tätig und als Referent für Migration und Asyl maßgeblich am Management der großen Fluchtbewegung und den politischen Entscheidungen im Hintergrund beteiligt.

Isabella Buber-Ennser, Mathematikerin und Demographin am Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital und dem Wiener Institut für Demographie an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Sie hat im Herbst 2015 die europaweit erste sozialwissenschaftliche Erhebung zum Humankapital von Geflüchteten aus Syrien, Irak und Afghanistan durchgeführt.

Ralph Janik, Völkerrechtsexperte und Lektor an der Universität Wien, der Webster University Vienna, und der Donauuniversität Krems. Er forscht im Bereich Menschenrechte, humanitäres Völkerrecht, Flüchtlingsrecht und dem Gewaltverbot und seinen Ausnahmen, und arbeitet als Experte für die Rechercheplattform Addendum.

 

Moderiert wurde die Veranstaltung von Judith Kohlenberger (Department für Sozioökonomie der Wirtschaftsuniversität Wien), die im Wintersemester 2017/18 gemeinsam mit Kolleginnen eine interdisziplinäre Ringvorlesung zu Krisen- und Katastrophennarrativen des 21. Jahrhunderts organisiert. Ein zentraler Diskurs, nämlich jener der ‚Flüchtlingskrise‘ des Jahres 2015, wurde dabei in Gastvorträgen aus den Bereichen Demographie, Recht, Anthropologie und Theologie beleuchtet.

Das Kamingespräch im Freundesalon bildete den öffentlichen Abschluss des thematischen Blocks und stieß auf großes Interesse. Im Zentrum stand der kritische Austausch zwischen handelnden Akteur/innen und der interessierten Öffentlichkeit, die eingeladen war, durch die Anregungen und Wortmeldungen der Expert/innen ihr ganz persönliches Resümee aus dem Herbst 2015 zu ziehen.

   

 

 

 

 

 

 

 

 

Text: Judith Kohlenberger

Fotos: Helmut Steiner

 

 

 

 

 

 

 

 

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